INDUSTRIEKULTUR IN SÜDWESTFALEN  
 














 

  Chronik
Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V.


Von Traktoren und Schraubern:


Wie alles begann

In den 80er Jahren erlebte die Nutzfahrzeug-Oldtimerszene einen großen Aufschwung. Vor allem in den ländlichen Gebieten bildeten sich immer mehr Oldtimer-Traktorenclubs. Lanz, Holder, Hanomag, Eicher, Deutz und Fendt.... klingende Namen und doch heute zum Teil nur noch Geschichte.

In Freudenberg bildete sich bereits in den 70er Jahren ein kleiner Kreis „Schrauber“, wie diese Spezies liebevoll genannt wird. Nach Feierabend und am Wochenende trafen sich die Freunde der alten Schätzchen zunächst in einer baufälligen Fabrikhalle. Ein Zufall wollte es, dass dieses Gebäude – das inzwischen abgebrochen wurde – just gegenüber auf der anderen Straßenseite des heutigen Museums lag.

Im Laufe des Jahres 1990 wurde die Nutzung der Halle immer schwieriger, denn Einsturz drohte. Was tun?


Probleme gibt es immer: Entscheidend ist die Idee

Die „Schrauber“ baten die Stadt Freudenberg, ihnen eine 300 Meter entfernte frühere Speditionshalle zur Ausstellung der Fahrzeuge zu überlassen. Als Gegenleistung boten sie der Stadt an, die Restaurierung der stadteigenen Dampfmaschine der früheren Leimfabrik Nöll zu übernehmen und die Maschine in einen Hallenanbau zu transportieren. Diese Fabrik war 1972 abgerissen worden, nur die 100 Jahre alte dampfmaschine rostete seitdem in einem Schuppen am Standort des heutigen Museums vor sich hin. Im Zusammenhang mit der Dampfmaschine sollte eine mechanische Werkstatt eingerichtet werden um die Maschinen über eine Transmission durch die Dampfmaschine antreiben lassen. Ein Konzept, das später an der heutigen Stelle verwirklicht wurde.


Noch ein Verein:

Gründung im Jahr 1991

Schnell waren sich die Schrauber mit der Stadt einig, doch zur Anmietung der Halle bat die Verwaltung um Gründung eines Vereins. So kam es am 5.1.1991 zur Gründung der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V. 25 Mitglieder waren es bei der Gründung – heute sind es 250 !. Die Oldtimer-Freunde richteten die Halle her und präsentierten sich Anfang Juni 1991 in und um die Halle mit einer großen Oldtimerschau, die über 1000 Besucher anlockte. in den folgenden Jahren konnten noch mehrere große Oldtimerfeste an der Halle gefeiert werden und im freien Gelände.

Nun wurden auch Pläne zu einer Erweiterung der Halle geschmiedet, doch alle Planung konnte 1994 zu den Akten gelegt werden, denn die Stadt Freudenberg verkaufte Gelände und Halle an ALDI. War alles umsonst?


Glücklicherweise fand sich doch noch eine Lösung.

Die Stadt Freudenberg folgte dem Vorschlag des Vereins, ihm zu gestatten, um die Dampfmaschine herum ein Museum zu bauen. Die Freunde historischer Fahrzeuge entwickelten schnell neue Pläne und stellten in den Mittelpunkt des Konzeptes den Aufbau einer alten Fachwerkhalle im Siegerländer Stil.

Fortan lebt es sich fürstlich:

Eine neue Halle für den Verein

Doch woher ein solches Objekt nehmen? Aufgrund der Zeitungsberichterstattung über das Bauvorhaben machte Herr Albert Holschbach, Inhaber der Containerbaufirma ALHO aus dem ca. 10 km entfernten Steeg bei Morsbach, den Vorschlag, uns eine in seinem Besitz befindliche Fachwerkhalle zu schenken. Wir müssten sie nur selbst abbauen.

Das Gebäude wurde im Jahr 1952 von der Fürstlich - Hatzfeld`schen Verwaltung als Sägewerk gebaut. Sie hat eine Grundfläche von 40x20 Metern und ist 12 Meter hoch.

Es war ihnen schon etwas „mulmig“ zumute, als die Vorstandsmitglieder zum ersten Mal vor der großen Halle in Steeg standen! Die sollte von den Mitgliedern zerlegt und wieder aufgebaut werden?


Im Sommer 1997 war es soweit.

41 Helfer packten an 6 Samstagen an und es war geschafft. Die Halle stand nicht mehr. 11000 Dachpfannen hatten die Mitglieder an einem Tag vom Dach geholt und 2,5 km Dachlatten von Nägeln befreit. Die 1,8 Tonnen schweren Dachbinder blieben zusammen, sie wurden ein Jahr später von zwei Transporthubschraubern der Bundeswehr nach Freudenberg geflogen. Die Fachwerkwände wurden sorgfältig nummeriert und auseinandergenommen. Manch weitere Tücke war zu überwinden, vor allem beim Zusammenbau des Fachwerkes.

twa zur gleichen Zeit teilte ein Vereinsmitglied dem Vorstand mit, in Siegen lagerten die Balken eines von ihm vor 20 Jahren abgebrochenen Spritzenhauses. Das Haus wurde ca. 1900 erbaut. Der heutige Besitzer sei bereit, uns das Balkenwerk zu verkaufen. Die Freunde historischer Fahrzeuge planten das Gebäude fest in ihr Konzept ein, doch stellten sie bei der Besichtigung der Balken mit großem Bedauern fest, dass ein Großteil des Holzes durch falsche Lagerung verfault war. Dennoch wurde das Gebäude nach den alten Plänen wieder aufgebaut.

3 Jahre haben die „Schrauber“ unermüdlich gearbeitet, denn der Aufbau erfolgte überwiegend in Eigenleistung. Über 20 000 Arbeitsstunden kamen zusammen! Im Juni 2002 konnte das Technikmuseum verbunden mit einem großen Oldtimertreffen eröffnet werden.

Mit ihrer alleine Arbeitskraft konnten die Mitglieder ein solches Objekt nicht aufbauen. Es waren auch erhebliche finanzielle Mittel notwendig.

Ohne die große Unterstützung der Nordrhein-Westfalenstiftung für Naturschutz, Heimat-und Kulturpflege wäre das Projekt nicht verwirklicht worden. Doch auch die Stadt Freudenberg, das Land NRW und der Landeskonservator haben ebenso finanziell geholfen, wie der Kreis Siegen – Wittgenstein, die Stadtsparkasse und die Volksbank Freudenberg. Erwähnt seien auch die vielen privaten Spender.


Und trotz Museum:

Das Vereinsleben geht weiter

Seit Gründung der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V. hat sich das Vereinsleben in einem Spannungsbogen zwischen Museumsbau einerseits – und „normalem“ Vereinsleben andererseits befunden. Es war nicht immer leicht, diesen Spannungsbogen in der Balance zu halten.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren auch während der Zeit des Engagementes auf der Baustelle des Museums große öffentliche Veranstaltungen durchgeführt, zu denen bis zu 3000 Besucher kamen.

Es waren historische Erntefeste, Oldtimer- Schauen und die Teilnahme an Festzügen sowie Fahrten zu Veranstaltungen befreundeter Vereine.

Doch auch seit der Eröffnung des Technikmuseums führen die Freunde historischer Fahrzeuge am Museum große und kleinere Oldtimertreffen durch.


Wenn Sie Interesse haben, eine z. B. eine Ausfahrt Ihres Club`s mit einem Besuch des Museums zu verbinden, sind Sie herzlich willkommen!







 



       
 
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